21. März 2017

VGN zieht positive Bilanz für 2016

So viele Fahr­gäste wie nie zuvor waren 2016 mit Bussen und Bahnen im Ver­kehrs­ver­bund Groß­raum Nürn­berg (VGN) un­ter­wegs: 243,19 Mil­li­onen Fahrten und damit ein Plus von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr weist die Verbundstatistik aus. Am stärksten wuchs die Nachfrage nach Zeit­kar­ten. Der Absatz im Bartarif war rückläufig. Analog zu den Fahr­gast­zahlen stiegen auch die Ticketeinnahmen von rund 322 Mil­li­onen Euro im Jahr 2015 auf rund 340 Mil­li­onen Euro.

Mit diesem positiven Ergebnis liegt der VGN sogar über dem bundesweiten Trend, der 2016 einen durch­schnitt­lichen Fahr­gastzuwachs von 1,8 Prozent und damit ein Rekordjahr für den ÖPNV verzeichnet. „Wir freuen uns, dass der Trend in unserer Region so deutlich zu spüren ist und danken den Fahr­gästen für Ihren Zuspruch“, sagt VGN-Ge­schäfts­füh­rer Jürgen Haasler, der den Zuwachs unter anderem auf das verbesserte An­ge­bot, die gute wirt­schaft­liche Lage und das Bevölkerungswachstum in der Region zurückführt. „Das Jahr 2016 war ge­prägt von un­ter­schied­lichsten Einflüssen auf die Ticketnachfrage. Welchen Anteil die jeweiligen Faktoren auf das Ergebnis hatten, lässt sich deshalb nicht seriös quantifizieren.“ Einzelne Einflussfaktoren waren bei­spiels­wei­se die Einführung des Se­mes­ter­ti­ckets, das 2016 erstmals komplett in das Jahresergebnis mit einfloss, die an­hal­tende Zuwan­de­rung von Flüchtlingen und tarifliche Veränderungen in Nürn­berg und Fürth. Auch die gestiegenen Übernachtungszahlen dürften sich positiv ausgewirkt haben. Rund 3,2 Mil­li­onen Übernachtungen und damit einen Zuwachs von fast sieben Prozent zählten die Touristiker im vergangenen Jahr alleine in Nürn­berg. In Bam­berg stiegen die Übernachtungszahlen um fast neun Prozent und in Bayreuth sogar um über zwölf Prozent.

Mehr Stammkunden

Seit Jahren verfolgt der VGN die Strategie, mit attraktiven Zeit­kar­ten-An­ge­boten mehr Stammgäste zu gewinnen. Diese hat sich auch im zu­rück­lie­genden Jahr bewährt. Ins­ge­samt waren rund 90.000 Fahr­gäste mit einem jährlichen Abo des VGN un­ter­wegs. Mit einem Plus von 7,5 Prozent ist das seit vielen Jahren erfolgreiche FirmenAbo eine wichtige Größe im Be­rufs­ver­kehr.  2016 konnte der VGN das 25-jährige Jubiläum des FirmenAbos feiern. „Wir danken unseren Partnern für die vertrauensvolle Zu­sam­men­arbeit, ganz be­son­ders der DATEV als erstem und langjährigstem FirmenAbo-Partner“, so Jürgen Haasler. Außerdem wird der Weg konsequent weiter verfolgt, möglichst viele Un­ter­neh­men für das FirmenAbo zu gewinnen. Dazu wird seit 2014 das Neu­kun­den-FirmenAbo  an­ge­boten. Seit Ja­nu­ar 2017 haben nun sogar Un­ter­neh­men ab fünf Mit­ar­bei­tern über die IHK Nürn­berg für Mit­tel­fran­ken und die Handwerkskammer für Mit­tel­fran­ken Zugang zum FirmenAbo. Weiter steigend sind auch die Absatzzahlen bei der Plus-Va­ri­an­te des Firmen- und JahresAbos, bei der für einen geringen Aufpreis zu be­stimmten Zeiten weitere Per­so­nen mit­ge­nom­men werden können.

Das 9-Uhr-JahresAbo, das es in der Preis­stufe A und seit letztem Jahr auch in Preis­stufe B gibt, wurde Anfang 2016 in Nürn­berg deutlich im Preis gesenkt. Ein­zel­fahr­scheine und TagesTickets wurden überdurch­schnitt­lich verteuert. Rund 50 Prozent mehr Nutzer haben sich seither für das Abo ab 9 Uhr entschieden. Mit einem Plus von 27 Prozent wurde 2016 beim  Absatz der Mo­nats­wert­mar­ken für den Nürn­berg-Pass ein neuer Höchstwert erreicht. Das dürfte in erster Linie auf die Zuwan­de­rung Asylsuchender zurückzuführen sein. Bezugsberechtigt ist, wer Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch, Arbeitslosengeld II, Wohngeld oder Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz erhält.

Se­mes­ter­ti­cket kommt gut an

Steil nach oben zeigt die Erfolgskurve beim Se­mes­ter­ti­cket, das mittlerweile schon ins vierte Se­mes­ter geht. Für die meisten Stu­die­renden gehört es inzwischen ganz selbst­ver­ständ­lich zum Studienalltag. Im ersten Jahr (Win­ter­se­mes­ter 2015/16 und Som­mer­se­mes­ter 2016) erwarben rund 55.000 Stu­die­renden der teil­neh­menden Hoch­schu­len die Be­rech­ti­gung zur Nutzung der Ba­sis­kar­te. Die optionale Zu­satz­kar­te für Mo­bi­li­tät rund um die Uhr kauften 35,56 Prozent der Stu­die­renden, im Win­ter­se­mes­ter 2016/17 lag die Quote bereits bei 41,56 Prozent. Der Verkauf für das Som­mer­se­mes­ter 2017 begann vor drei Wochen am 1. März. Da der Vertrag für das Se­mes­ter­ti­cket jeweils nur für ein Jahr gültig ist, laufen derzeit die Gespräche über eine Fortsetzung.

Verlagerungen in­ner­halb des Sortiments

Mit der Einführung des Se­mes­ter­ti­ckets fanden er­heb­liche Verlagerungen in­ner­halb des Sortiments statt. So liegt es auf der Hand, dass von Stu­die­renden sehr viel weniger Schü­ler­wert­mar­ken nachgefragt wurden als vor der Einführung des Se­mes­ter­ti­ckets. In welchem Maße die Nachfrage nach Einzel-, Mehrfahrten- und Tageskarten aus diesem Grund zurückging, lässt sich nicht beziffern, da die anfangs genannten Einflüsse eben­falls stark auf die Nachfrage nach diesen Tickets wirkten. Der Absatz der Ein­zel­fahr­karten blieb mit einem leichten Plus von 0,49 Prozent stabil, der Absatz des TagesTickets Solo ging mit einem Minus von rund 50 Prozent am deutlichsten zurück. Spürbar zurückgegangen ist auch der Absatz von in der Vergangenheit gerne von Stu­die­renden genutzten An­ge­boten wie dem FerienTicket (- 32 Prozent) oder dem Berg­kirch­weih-Ticket (- 26,8 Prozent).

Veranstalter setzen auf das KombiTicket  

Ein Schwergewicht im Frei­zeitverkehr ist das KombiTicket, das letztes Jahr genauso wie das FirmenAbo auf 25 erfolgreiche Jahre zurückblicken konnte. Die ersten KombiTicket-Partner waren neben den Städtischen Bühnen Nürn­berg (heute: Staatstheater Nürn­berg) das Amt für Kultur und Frei­zeit der Stadt Nürn­berg und der 1. FC Nürn­berg. „Be­son­ders erfreulich war deshalb die Tatsache, dass wir im letzten Jahr den KombiTicket-Vertrag mit dem 1. FC Nürn­berg um weitere drei Jahre verlängern konnten“, so Jürgen Haasler. Auch mit der Spielwarenmesse wurde die langjährige Zu­sam­men­arbeit fortgesetzt. Ins­ge­samt wurden 2016 etwas mehr als 2,5 Mil­li­onen KombiTickets verkauft. Steigender Beliebtheit erfreuen sich die Print-Tickets zum Selbst-Aus­dru­cken. Sie machten mit rund 276.000 Stück inzwischen mehr als zehn Prozent aus und legten im Vergleich zum Vorjahr um mehr als das Doppelte zu. Premiere hat in diesem Jahr ein Handy-KombiTicket zur Messe European Coatings Show.

Elek­tro­nische Dienste sind attraktiv für Gelegenheitskunden

Immer mehr Fahr­gäste nutzen die Vorteile des elek­tro­nischen Ti­cket­kaufs und der mobilen Fahrplanin­for­ma­ti­on. Der bequeme Kauf von Fahr­kar­ten funktioniert mit der App „VGN Fahrplan & Tickets“ sowie alternativ über den Brow­ser. Die Anfang des Jahres vorgestellte verbesserte Ver­si­on der App für Android und iOS wartet mit übersichtlicher Gestaltung, verein­fachter und schnellerer Bedienung sowie mit neuen Funktionen auf. Sie wurde zudem an die aktuellen Designrichtlinien für beide Betriebssysteme angepasst. In beide Va­ri­an­ten haben die Entwickler Wünsche von Nutzern sowie die Ergebnisse aus Usability-Tests mit Anwendern eingearbeitet.

Am stärksten gefragt ist nach wie vor die Fahr­plan­aus­kunft. Rund 110 Mil­li­onen Fahr­plan­aus­künfte wurden im vergangenen Jahr von den elek­tro­nischen Systemen des VGN berechnet. Dabei lag die App mit rund 64 Mil­li­onen Fahr­plan­aus­künften ganz klar vorn. Die klassische und mobile Website zusammen kamen auf knapp 46 Mil­li­onen berechnete Auskünfte.

Seit dem Start des VGN On­line­shops im Juli 2015 befindet sich die Nachfrage nach Print- und HandyTickets im stetigen Aufwind. Allein im Verlauf des Jahres 2016 haben sich über 60.000 Kunden neu registriert. Die Zahl der Onlinekunden stieg auf rund 170.000. Inklusive Se­mes­ter­ti­ckets haben die Nutzer etwa 870.000 Fahr­kar­ten im On­line­shop gekauft. Überwiegend nutzen Gelegenheitskunden die elek­tro­nische Va­ri­an­te des Ti­cket­kaufs: Drei Viertel aller online verkauften Tickets sind Ein­zel­fahr­karten, jeweils zehn Prozent Se­mes­ter­ti­ckets und TagesTickets. Etwa zwei Drittel der verkauften Tickets werden in der Städteachse Nürn­berg, Fürth, Erlangen abgesetzt, das restliche Drittel in der Region. Das Umsatzvolumen des On­line­shops liegt mittlerweile bei rund elf Mil­li­onen Euro.

Ausblick: Echt­zeit­aus­kunft und eTicket

Im Laufe dieses Jahres wird die Echt­zeit­aus­kunft des VGN in den Re­gel­be­trieb übergehen. Dann können App und Brow­ser auf die Echt­zeitdaten für S- und Re­gi­o­nal­bahnen von DB Regio und agilis, der Stadt­ver­kehre in Bam­berg, Bayreuth und Schwabach, OVF/Frankenbus und weiterer Re­gi­o­nal­busse zugreifen. Unter live.vgn.de ist die Echt­zeit-Auskunft des VGN bereits seit Mai 2016 als Beta-Ver­si­on verfügbar. Nach und nach wurde sie um zu­sätz­liche Funktionen erweitert. So wurde bei­spiels­wei­se beim Ab­fahrts­mo­ni­tor ein Filter integriert, der die Anzeige auf die gewünschten Ver­kehrs­mit­tel beschränkt. Gleichzeitig ist eine Möglichkeit geschaffen worden, den Ab­fahrts­mo­ni­tor mit gewählter Hal­te­stel­le und Filtereinstellung als Favorit im Brow­ser zu speichern. Damit sind die aktuellen Abfahrten der per­sön­lichen Hal­te­stel­le nur noch einen Mausklick entfernt.

Die Partner im VGN wollen in den kommenden Jahren ge­mein­sam ein eTicket einführen. Die ersten elek­tro­nischen Abo-Chipkarten sollen bei der VAG, infra und ESTW im zweiten Halbjahr 2017 an Testkunden aus­ge­ge­ben werden. Die Umstellung aller Abokunden dieser Kun­den­ver­trags­part­ner ist im Rahmen der jährlichen Abon­ne­mentver­län­ge­rung ab Frühjahr 2018 vorgesehen Die Chipkarte kann bei Verlust oder Diebstahl sofort gesperrt werden. Außerdem ist eine Änderung von Ta­rif­zo­nen je­der­zeit möglich und der Austausch der Wert­mar­ken entfällt. 

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