Sektor Nordost - Elektrifizierung Pegnitztal
Die frühere Korridoruntersuchung zum Sektor Nordost aus dem Jahr 2012 prognostizierte bei einem S-Bahnbetrieb mit einem 30-Minuten-Takt auf der rechten Pegnitzstrecke zwischen Nürnberg und Hersbruck sowie stündlichen Express-S-Bahnen nach Simmelsdorf-Hüttenbach und Neuhaus a. d. Pegnitz einen Zuwachs von täglich 5.600 Fahrten. Allerdings rechnen sich gemäß der Studie die Investitionen nur bei einer bereits elektrifizierten Strecke. Andernfalls wären die Kosten für den Ausbau zu hoch. Mit der Aufnahme der Elektrifizierung der Bahnstrecke Nürnberg – Marktredwitz – Schirnding in den Bedarfsplan Schiene haben sich die Aussichten für die S-Bahn auf der rechten Pegnitzstrecke und im Schnaittachtal entscheidend verbessert. Der Bedarfsplan Schiene als Anlage zum Bundesschienenwegeausbaugesetz konkretisiert den Ausbau der Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes. In den Bedarfsplan werden unter anderem Schienenstrecken des Fern- und Nahverkehrs, Schienenverkehrsknoten und Schienenverkehrsanlagen, die dem kombinierten Verkehr dienen, aufgenommen. Zu den Ausbaumaßnahmen gehören auch Maßnahmen zur Elektrifizierung an bestehenden Schienenstrecken der Eisenbahnen des Bundes.
Vorplanung bis 2019
Aktuell laufen die Vorplanungen für die Elektrifizierung, bis Ende 2019 sollen sie abgeschlossen sein. Dann kann über die bis dahin erarbeiteten Varianten für den Ausbau entschieden werden. Die Realisierung ist jedoch alles andere als einfach. Denn im oberen Pegnitztal befinden sich 23 sanierungsbedürftige und zum Teil denkmalgeschützte Brücken sowie sieben Tunnel, die für die Installation des Fahrdrahtes aufgeweitet werden müssten.
Damit die Ausbaupläne für die S-Bahn nicht ausgebremst werden, haben sich ZVGN und Verbundgesellschaft dafür eingesetzt, bei der Vorentwurfsplanung zur Elektrifizierung gleich die Anforderungen der S-Bahn-Planung mit einzubeziehen. Durch die Synchronisierung der beiden Projekte können Zeit und Kosten eingespart werden, insbesondere bei Baumaßnahmen im Bereich von Bahnhöfen und Haltepunkten. Geplante neue S-Bahnhalte sind Hersbruck Ost und Eschenbach, an den Siedlungsschwerpunkt verlegt werden soll der Haltepunkt Hohenstadt.
Bürgerbeteiligung
Generell setzt die Bahn beim Ausbauprojekt Nürnberg – Schirnding auf eine frühzeitige Einbindung aller Betroffenen vor Ort und eine transparente Planung. Ein eigens gegründeter Koordinierungsrat mit Abgeordneten, Landräten, Bürgermeistern und Verbandsvertretern aus allen Regionen entlang der Strecke soll die gegenseitige Information und Kommunikation stärken. Ziel ist mehr Transparenz, mehr Akzeptanz und mehr Tempo bei der Realisierung.
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