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22. November 2017

Neue Fahr­preise ab 1. Ja­nu­ar 2018

Wie von dessen Gremien im Sommer beschlossen, hebt der Ver­kehrs­ver­bund Groß­raum Nürn­berg (VGN) seine Fahr­preise zum 1. Ja­nu­ar 2018 um durch­schnitt­lich drei Prozent an. Die Erhöhung setzt sich zusammen aus der prognostizierten Kostensteigerung bei den Ver­kehrs­un­ter­neh­men von rund 2,5 Prozent sowie einem Aufschlag von 0,5 Prozent, der der schrittweisen Entlastung der Städte und Land­kreise dient. Diese haben rund 20 Jahre lang Ausgleichsleistungen für Fahr­preissenkungen bei früheren Er­wei­te­rungen des Ver­bund­raumes getragen.

Als stärkster Kostenfaktor machen sich die Aufwendungen für das Per­sonal bemerkbar, mit einem Plus von 3,17 Prozent. Be­son­ders im Re­gi­o­nal­ver­kehr musste angesichts des Fahrermangels bei den Tarifabschlüssen nachgezogen werden. Deutlich steigend ist auch der Kapitalbedarf für Beschaffungen bei den Fahr­zeugen sowie für Investitionen in Betriebsleitsysteme, Sicherungstechnik und Fahr­gast­in­for­ma­ti­on. VGN und Ver­kehrs­un­ter­neh­men erwarten durch die Tarifanhebung Mehreinnahmen von rund 9,4 Mil­li­onen Euro. Ohne diese Mittel könnten die hohen Stan­dards beim Verkehrs- und Ser­vice­an­ge­bot nicht gehalten werden. Darüber hinaus sind weitere Zukunftsaufgaben zu finanzieren, für die es keine zu­sätz­lichen oder nur unzureichende staat­liche Mittel gibt: so etwa der weitere bar­ri­e­re­freie Ausbau des öf­fent­lichen Nah­ver­kehrs, die Sanierung der Ver­kehrs­­in­fra­struk­tur oder die Digitalisierung zum Beispiel bei Auskunfts- und Vertriebssystemen. Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Aufwand für das Leistungsan­ge­bot um 2,6 Prozent auf über 742 Mil­li­onen Euro. Die erzielten Fahrgeldeinnahmen in Höhe von 340 Mil­li­onen Euro deckten den Aufwand nur zu knapp 46 Prozent, der größere Teil wurde aus Steuermitteln finanziert.

 

Verbesserungen im Ver­kehrs­an­ge­bot

Ab dem ver­bund­weiten Fahr­plan­wech­sel am 10. De­zem­ber, bei der VAG in Nürn­berg vorgezogen auf den 2. De­zem­ber, profitieren viele Fahr­gäste von weiteren Verbesserungen im Ver­kehrs­an­ge­bot. So verkehrt ab dann die S4 von Nürn­berg über Ans­bach weiter bis nach Dombühl. Der Bahn­hof Dombühl wie auch der neue Hal­te­punkt Leutershausen-Wiedersbach wurden bar­ri­e­re­frei ausgebaut. Zeitgleich weitet der Land­kreis Ans­bach sein Busan­ge­bot mit stündlichen Anschlüssen an den neuen S-Bahn-Sta­ti­onen er­heb­lich aus.

Mehr Züge zwischen Bam­berg und Nürn­berg bringen Entlastung vor allem für Pendler. In den Haupt­ver­kehrs­zeiten be­ste­hen künftig halbstündliche RE-Ver­bin­dungen mit Zwischenhalten in Hirschaid, Forch­heim, Erlangen und Fürth. Die neuen Doppelstock-Züge der stündlichen Re­gi­o­nal­ex­press-Ver­bin­dung Nürn­berg–Bam­berg–Coburg bieten mit über 500 Sitz­plätzen und einem großen Mehr­zweck­ab­teil mehr Kapazitäten.

Ein völlig neues Linienkonzept wird im Stadt­ver­kehr Lauf umgesetzt, mit einer weitgehenden Verdichtung auf einen 20-Mi­nu­ten-Takt, mehr Anschlüssen und kürzeren Um­stei­ge­zeiten von und zur S-Bahn am Bahn­hof Lauf-West. Verbesserungen gibt es auch auf mehreren Bus­linien in den Städten Nürn­berg, Fürth, Erlangen und Schwabach Auf allen Linien im Stadt­ver­kehr Fürth wird der dichte Takt des Werk­tagsverkehrs um eine Stunde bis circa 20.30 Uhr verlängert.

Ab dem Jah­res­wech­sel ist der Land­kreis Haßberge mit seinem ganzen Gebiet in den VGN integriert. Viele Pendler, überwiegend mit Zielen im Raum Bam­berg sowie in Erlangen, können die An­ge­bote des VGN dann nutzen. In der Ge­gen­rich­tung sind viele lohnende Frei­zeitziele im Naturpark Haßberge sowie am Main mit dem VGN-Tarif erreichbar.

Investitionen in Fahr­zeuge und In­fra­struk­tur

Neben dem Fahr­ten­an­gebot investieren Ver­kehrs­un­ter­neh­men in die Modernisierung ihres Fahr­zeugparks. Bei der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürn­berg steht in den nächsten Jahren die Anschaffung von 21 U-Bahnzügen für die U1 an. Die neuen, komplett durchgängigen Züge bieten volle Bar­ri­e­re­frei­heit und mehr Plätze für Fahr­gäste, Rollstühle, Kin­der­wa­gen und Fahr­räder. Sie ersetzen nach rund 40 Jahren die bisherigen 42 Doppeltriebwagen des Typs DT1. Modernisiert werden 40 Stra­ßen­bahnen, die seit den 1990er Jahren im Einsatz sind. Sie werden von Grund auf erneuert und für weitere 15 bis 20 Betriebsjahre ertüchtigt. Ihre ersten elektrischen Li­ni­en­busse testen die VAG und die infra fürth ab Anfang 2018.

 

Auch in den weiteren Stadt­ver­kehren sowie im Re­gi­o­nal­bus­ver­kehr erfolgt die sukzessive Modernisierung der Fahr­zeugflotten. Auch hier steht der Einsatz von schadstoffarmen Bussen mit bar­ri­e­re­freier Ausstattung im Vordergrund. Bei Ausschreibungen von Verkehrsleistungen durch die Land­kreise kommen die ver­bund­weiten Stan­dards zur Anwendung. Mit ihren Nah­ver­kehrsplänen treiben die Städte und Land­kreise den bar­ri­e­re­freien Ausbau des ÖPNV voran. Derzeit erfolgt vielerorts die Bestandsanalyse und Er­mitt­lung des Ausbaubedarfs bei den Hal­te­stel­len.

Preisbeispiele:

Ein­zel­fahr­karten

Preis­stufe A (Nürn­berg-Fürth-Stein) Er­wach­se­ne 3,10 Euro (bisher 3,00 Euro), Kind 1,60 Euro (bisher 1,50 Euro)

Preis­stufe B (Fürth) Er­wach­se­ne 2,50 Euro (unverändert), Kind 1,30 Euro (bisher 1,20 Euro)

Preis­stufe C (Erlangen) Er­wach­se­ne 2,30 Euro (bisher 2,20 Euro), Kind 1,20 Euro (bisher 1,10 Euro)

Preis­stufe D (Ans­bach, Bam­berg, Bayreuth, Forch­heim, Neumarkt, Schwabach) Er­wach­se­ne 1,90 Euro (unverändert), Kind 1,00 Euro (bisher 0,90 Euro)

Preis­stufe F (Dinkelsbühl, Feucht­wangen, Gun­zen­hau­sen, Hers­bruck, Herzogen­aurach, Hirschaid, Lauf, Lichten­fels, Rothen­burg, Treucht­lingen, Wei­ßen­burg) Er­wach­se­ne 1,30 Euro (unverändert), Kind 0,60 Euro (unverändert)

Preis­stufe K (Nürn­berg, Fürth): Er­wach­se­ne 1,60 , Kind 0,80 Euro ( beide unverändert)

TagesTicket Plus Ge­samt­raum, bis zu 6 Per­so­nen, davon maximal 2 ab 18 Jahren, am Wo­chen­en­de 2 Tage Gül­tig­keit: 19,70 Euro (bisher 19,10 Euro)

31-Tage-MobiCard, Preis­stufe A: 88,90 Euro (bisher 86,40 Euro)

JahresAbo, Preis­stufe A: 60,20 Euro (bisher 58,40 Euro) monatlich

9-Uhr-JahresAbo, Preis­stufe A: 37,00 Euro (bisher 35,90 Euro), Preis­stufe B: 26,00 Euro (bisher 25,00 Euro)

Sparmöglichkeit:

HandyTicket Einzelfahrt mit Rabatt wie 4er-Ticket, zum Beispiel:

Preis­stufe A (Nürn­berg-Fürth-Stein) 2,75 Euro

Preis­stufe B (Fürth) 2,25 Euro

Preis­stufe C (Erlangen) 2,02 Euro