Steckbrief
Informationen zur Städtetour
Region | Bayerischer Jura (Oberpfalz) |
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Linien | RE 41 |
Dauer | ca. 1 Tag |
Herzlich willkommen in Vilseck
Besucher können in Vilseck eine Vielzahl alter Gebäude aus verschiedenen Jahrhunderten entdecken. Bedingt durch große Eisenerzvorkommen und Verhüttung vor Ort war Vilseck im Hochmittelalter an die „Goldene Straße“ angebunden, dem von Kaiser Karl IV. geschaffenen wichtigen Handelsweg zwischen Nürnberg und Prag.
Speziell für Gäste wurde der Prospekt „Historischer Rundgang“ erarbeitet, mit dem sie selbstständig die im Mittelalter gewachsene Altstadt näher erkunden können. Zur Orientierung ist an jedem der aufgeführten historischen Gebäude eine Hinweistafel angebracht.
Der „Historische Rundgang“ ist am Bahnhof Vilseck und in der Tourist-Info im Rathaus erhältlich. Stadtführungen, Nachtwächter Fackelführungen und Führungen durch den Bergfried und das Erste Deutsche Türmermuseum nach Anfrage bei der Tourist-Info.
(1) Burg Dagestein
Die Burg Dagestein wurde im Laufe des 12. Jahrhunderts mit heimischem Kalk und Sandstein erbaut. Sie gehörte zum Besitz des Hochstifts Bamberg. Die erste Nennung erfolgte 1190. 1205 wird ein Megelaus von Dagestein in einer Urkunde als Zeuge genannt. Seit seinem Tod und dem Aussterben des Geschlechts benannten sich die Herren der Burg, die Pfleger für den Bamberger Bischof waren, nach der aufstrebenden und wirtschaftlich prosperierenden Stadt Vilseck.
Die Burg wurde zwar erfolgreich gegen die Hussiten verteidigt, aber in den Jahren 1512 und 1552 fanden Plünderungen und Eroberungen statt. Der erste Nachweis einer Türmerwohnung datiert aus dem Jahr 1515. 1530 wurde am Fuß des Turms das „Bärenloch“ eingerichtet, ein Arrestlokal für Schwerverbrecher. Mittlerweile nutzte man die Burg vor allem als Getreidespeicher und Gefängnis. Zahlreiche Neubauten gab es 1728 und 1732. Um 1800 wurde der Bergfried wegen Baufälligkeit ca. 4 Meter abgetragen.
Besonders sehenswert ist der Bergfried mit einer ehemaligen romanischen Torhalle, die ein Kreuzrippengewölbe mit wuchtigen dreiviertelrunden Rippen aufweist. Die Oberkapelle entstand um 1200. Sie besitzt Seccomalereien, die St. Michael den Seelenwäger und St. Georg als Ritter zeigen. Die rüstungskundlichen Details weisen in die Zeit um 1360, als der Bergfried aufgestockt wurde. Beachtenswert ist ebenso das romanische Portal der Kapelle.
Bei der Sanierung 2001 fügte man eine Aussichtskanzel hinzu, die dem Besucher einen herrlichen Ausblick ermöglicht. Es finden regelmäßig Kunstausstellungen und Konzerte statt. Der Zehentkasten kann für Hochzeiten, Tagungen und andere Veranstaltungen gebucht werden.
(6) Schlössl
Die ehemalige Burghut wurde bereits 1493 urkundlich erwähnt. Es handelt sich um ein Landsassengut mit Gesindehaus und sogenannten Zehrgaden (Lagerraum) im Erdgeschoss.
Beachtenswert ist der Treppenturm mit dem achteckigen Obergeschoss mit Fachwerk und Zeltdach. Dieses Gebäude befindet sich heute in Privatbesitz.
(26) Vilstor
Das Vilstor wurde 1375 als Haupttor in Richtung Bamberg erbaut. Es befindet sich immer noch das Wappenschild des Hochstifts Bamberg und des Bischofs Lampert von Brunn an der Fassade. Eine Zusetzung bekam das Tor 1436 mit der Anlage des Stadtweihers. Später nutzte man das Tor als Pulverturm und Apotheke.
(13) Vogelturm
Der Vogelturm, das Wahrzeichen der Stadt Vilseck, wurde 1466 als Torturm in die Stadtmauer eingebaut und 1568 noch um einen Vorbau erweitert. Die Südwestseite ziert ein Steinwappen des Hochstifts Bamberg. Auf der Nordostseite mauerte man 1905 das ursprünglich am Untertor angebrachte Wappen des Fürstbischofs von Bamberg und Kurfürsten von Mainz, Franz Lothar, Graf von Schönborn, ein.
2000 wurde hier das „Erste Deutsche Türmermuseum“ eröffnet.
(13) Erstes deutsches Türmermuseum
Im Wahrzeichen der Stadt werden seit 2000 auf drei Stockwerken Alltagsleben und Kultur insbesondere der Oberpfälzer Türmer präsentiert. Sie spielten in ihrer Doppelfunktion als Wächter und Musiker vom 15. bis ins 20. Jahrhundert eine wichtige Rolle in ihrer jeweiligen Gemeinde.
Neben Zeitdokumenten ist im Museum auch die Musik der Türmer erlebbar. Zu sehen sind außerdem zwei Rauchkuchln, das intakte Uhrwerk und ein Kleid von 1848, das Lola Montez auf der Flucht mit dem Vilsecker Türmersohn Elias Peißner mutmaßlich hier zurückgelassen hat.
Öffnungszeiten: Freitag, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr, wochentags nach Anfrage bei der Tourist-Info zu den üblichen Rathausöffnungszeiten. Führungen für Gruppen: ab 10 Personen nach Vereinbarung.
Internet: www.tuermermuseum.de
(14) Stadtpfarrkirche St. Ägidius
Die auf einen romanischen Kern zurückgehende Stadtkirche besitzt einen gotischen Turm und einen gotischen Chor mit einem Kreuzrippengewölbe von 1407 bis 1412. Hier befinden sich die Schnitzreliefs nach Holzschnitten von Albrecht Dürer (um 1520) des ehemaligen Flügelaltars.
Der Chor wurde 1752 barockisiert. Zu dieser Zeit erhielt auch das Langhaus ein neues Aussehen. Es entstand ein barocker Wandpfeilerbau mit konvexen und konkaven Ausbuchtungen.
(23) Wünnenberghaus
Das Wünnenberghaus aus dem Jahre 1598 ziert ein Fassadenstuck der Renaissance und des Barock sowie ein Wappen der Familie Rosner mit einer stilisierten Rose. Am 24. Juni 1632 übernachtete hier der Schwedenkönig Gustav Adolf. Das Ackerbürgerhaus ist außerdem das Geburtshaus des am 5. September 1825 geborenen Elias Peißner.
1848 soll hier Lola Montez, eine einflussreiche Geliebte von Ludwig I. mit luxuriösem Geschmack , bei der Peißner-Familie logiert haben. Eben jener Elias pflegte gleichfalls ein Verhältnis zu Lola. Ludwig I. kostete diese Liaison jedenfalls unter anderem seine Königswürde. Elias Peißner floh nach der Beteiligung an der Revolution 1848/49 in die USA, wo er im amerikanischen Bürgerkrieg 1863 fiel.
Höhenschwimmbad Vilseck
Eine malerische Höhenlage mit großen Liegewiesen für Sonnenanbeter und Schattenliebhaber, angenehme Wassertemperaturen bis 26°C und günstige Preise versprechen einen erholsamen Tag. Für Nichtschwimmer gibt es ein neu geschaffenes Becken mit Wasserfontänen, Unterwassermassagen, Sprudeln und einer Großwasserrutsche (42 m). Sportbegeisterte genießen ein 50m-Schwimmbecken mit 3m-Sprungturm und 1m-Sprungbrett oder betätigen sich auf dem Sand-Soccer- oder Volleyball-Feld. Ein Kioskbetrieb mit großer Terrasse sorgt für das leibliche Wohl.
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 9 bis 20 Uhr bei
schönem Wetter, bei schlechter Witterung von 9 bis 10 Uhr und
von 18 bis 19 Uhr (Tel. 09662 6442).
Für Wanderer:
Der Ausgangspunkt für alle Wanderrouten ist am Marktplatz.
Für Radfahrer:
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