Gemeinden
Pegnitz 
Schon vor 3.000 Jahren siedelten Menschen in der Umgebung. Anfang 12. Jh. ist das Dorf Begenze erstmals urkundlich erwähnt.1355 kam die Erhebung zur Stadt durch Kaiser Karl IV. Zwei Jahre danach veräußern die Landgrafen Ulrich und Johannes von Leuchtenberg Pegnitz mitsamt Veste, Leuten, Gütern usw. an denselben Kaiser, der zugleich auch König von Böhmen war. 25 Jahre später verpfändete man die Stadt an an die Nürnberger Burggrafen. Damit gehörte sie den Zollern, um mit ihnen später preußisch zu werden. Erst 1810 war Pegnitz nach rund viereinhalb Jahrhunderten wieder bayerisch. 1843 kam dann der Anschluss an die Eisenbahnstrecke zwischen Nürnberg und Hof: bester Standortfaktor für die spätere Eisengießerei Pegnitzhütte. Bemerkenswerte Marginalie: Bis 1878 bestand der Ort aus zwei Teilen mit unterschiedlichen Rechten und Pflichten.
Sehenswert
- Ev. Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus mit Jakobuskapelle
- Kath. Marienkirche
- Historisches Rathaus von 1347, früher auch als Verkaufshalle für Brot- und Fleischwaren, Tanzboden, Gefängnis, Feuerlöschgerätelager, Postamt und später Sparkasse genutzt. Heute wieder „normaler“ Rathausbetrieb.
- Zaußenmühle von 1450 mit Pegnitzquelle
- Altes Schloss, ehemaliges Krankenhaus und Stadtbücherei, heute mit Multimediashow über die Geschichte von Pegnitz
Pottenstein 
Zwei Aufzüge und ein Esel – das war im 17. Jh. Komfort auf Burg Pottenstein. Jeden Tag brauchte man trotz Zisternen noch den Frischwassertransport. Dreimal wurden Pottenstein und die Burg überfallen: 1128 brannte der Vater Kaiser Friedrich Barbarossas, der staufische Herzog Friedrich von Schwaben, den Ort nieder. 1525 plünderten aufständische Bauern die Burg, doch die Pottensteiner Bürger verhinderten beherzt den Abbruch. 1553 schließlich griff der Markgraf an. Durch Belagerung, Beschuss und Einnahme entstand ein Schaden von 20.000 Florin, der Goldwährung des Mittelalters.
Sehenswert
- Kath. Pfarrkirche St. Bartholomäus von 1775, Rokokoausstattung, ungewöhnlich zweischiffig mit Empore; oben zur Besichtigung offen.
- Kunigundenkirche mit Altarbild, das Burg und Bergfried zeigt
- Burg mit Museum und Elisabethzimmer, Aufenthaltsort der Hl. Elisabeth von Thüringen, die 1228 hierher geflüchtet sein soll
- Bürgerspital neben dem Friedhof
- Zahlreiche Freizeitangebote: Felsenbad, Kletterwald, Sommerrodelbahn und Teufelshöhle
Gößweinstein 
1730 ist Schicksalsjahr für Gößweinstein: Der neue Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn legt den Grundstein zu einem der überragenden geistlichen Anziehungspunkte in Franken, der von Balthasar Neumann gestalteten barocken Wallfahrskirche. Der Neubau war auch bitter nötig, denn schon 1719 war der Andrang so groß, dass die Gläubigen beinahe die Geistlichen bei der Kommunion verdrängt hätten. Seit der Einweihung 1739 entwickelte sich das Gotteshaus zum größten Dreifaltigkeitswallfahrtsort Deutschlands. Der Beginn des Pilgerstroms ist nicht mehr zu belegen. Der Gründerbrief des Fürstbischofs weist aber auf die „von vielen hundert Jahren her entstandene Kirche und Wallfahrt zu Gößweinstein“ hin.
Dabei waren die Anfänge Gößweinsteins gar nicht so kirchenfreundlich. Die erste schriftliche Nachricht seiner Existenz erreicht uns nach dem Sieg König Heinrichs IV. über die aufständischen Sachsen: Bischof Burkhard von Halberstadt saß auf Burg Goswinesteyn als Gefangener fest. Das war 1076 – dasselbe Jahr, in dem sich der exkommunizierte König dem Papst auf dem Gang nach Canossa unterwarf. Um 1100 kam die Burg an das Hochstift Bamberg. Jetzt hatte die Geistlichkeit das Sagen, die Bischöfe setzten die Burgherren ein. Im Bauernkrieg wurde die Burg mutwillig abgebrochen. Nachdem der Aufstand niedergeschlagen war, mussten die Bürger die Burg wieder aufbauen.
Sehenswert
- Basilika mit Klosterkirche
- Wallfahrtsmuseum im Mesnerhaus, zeigt u.a. eine Jakobusfigur aus Santiago de Compostela und eine Abschrift des Pilgerführers Codex Calixtinus bzw. Liber Sancti Jacobi; geöffnet Ostersonntag – 1. Nov. Di – So 10 – 18 Uhr; 2. Nov. – Ostersamstag, Sa u. So 10 – 17 Uhr; 1. Adventsonntag bis Sonntag nach Heilige Drei Könige Di – So 10 – 17 Uhr
- Burg mit wunderbarer Aussicht auf Gößweinstein und Wiesenttal,´geöffnet Ostern bis Ende Okt. tägl. 10 – 18 Uhr.
- Heimatkundliche Sammlung im Tourismusbüro, geöffnet April – Okt. Mo – Fr 9 – 18 Uhr, Sa 9 – 14 Uhr, So 10 – 12 Uhr; Nov. – März Mo – Do 9 – 16 Uhr u. Fr 9 – 12 Uhr Spielzeugmuseum geöffnet Nov. – April Sa, So u. an Feiertagen 11 – 18 Uhr, Mai – Okt. auch Mi 11 – 18 Uhr
Obertrubach 
Schon in der Steinzeit war die Gegend um Obertrubach besiedelt. Unter den Karolingern gehörte sie zum Königshof in Forchheim. Kurz nach der Jahrtausendwende kam der Ort zum neu gegründeten Bistum Bamberg. Obertrubach lag genau an der Grenze zwischen den Ländereien des Bistums Bamberg und der Reichsstadt Nürnberg. Das fixierte man 1537 erstmals schriftlich. Der Vertrag schlug den Ortsteil südlich des Baches Nürnberg zu, der nördliche Ortsteil blieb bei Bamberg. Erst Anfang des 19. Jh. wurden die beiden Teile wieder vereint. 1607 wurden Grenzsteine gesetzt, 12 sind noch erhalten. Darauf noch gut erkennbar: die Wappen Bambergs und Nürnbergs, ein Schwert und ein Signalhorn als Zeichen der Blutgerichtsbarkeit und des Hohen Wildbannes.
Die im Bauernkrieg 1524 zerstörte Kirche wurde zwanzig Jahre später erneut aufgebaut und um 1700 im barocken Stil ausgestaltet. 1954 wurde der Bau abgebrochen und erneuert. Der spätgotische Turm blieb ebenso erhalten wie Skulpturen und Kunstschätze.
Sehenswert
- Kath. Pfarrkirche St. Laurentius mit Dreifaltigkeitsbild; bei der Kirche Mariengrotte, Pestkapelle und Laurentiusbrunnen,
- Kletter-Infozentrum Fränkische Schweiz
Hilpoltstein 
Strategisch hervorragend gelegen, ging die Burg zwischen Herrschern und Herren öfters hin- und her: Erst kamen die Staufer, dann 1263 Bayernherzog Ludwig der Strenge. Danach die Herren von Hirschdorf, später der Böhmenkönig. König Wenzel verlieh sie erst an die Valzner-Brüder aus Nürnberg, dann an die Seckendorfer Herren. Das ging solange, bis die Reichsstadt Nürnberg 1503 in den Stadtsäckel griff: 6000 Gulden kosteten Burg und Markt zusammen. Im 30-jährigen Krieg wurde es trotz Befestigung mehrfach geplündert und verwüstet, von Schweden und Habsburgern. Später kamen dann die Franzosen.
1806 wurde Hiltpoltstein bayerisch und es ging aufwärts. König Ludwig I kümmerte sich um die Instandsetzung der Burg, der Orterlebte eine Blütezeit. Vier Gastwirtschaften, viele Handwerker im 19. Jh. – das Gemeinwesen florierte.
Sehenswert
- Ev. Matthäuskirche mit Passionsaltar von 1420, barocker Kanzel und einem Taufbecken in Muschelform
- Fachwerkhäuser, nördliches Stadttor mit kleinem Heimatmuseum, Burg (in Privatbesitz, deshalb nicht zu besichtigen)
Gräfenberg RB 21/
Bis nach Hongkong, ins Offizierskasino der Österreichischen Kriegsmarine, gingen früher die Lieferungen der Gräfenberger Turmuhrenmanufaktur. Mehr als 1600 große Uhren wurden hier im 18./19. Jh. hergestellt. Heute pflegen die Erben der damaligen Macher liebevoll ein Museum. Bekanntester Sohn der Stadt ist der um 1170 geborene Wirnt von Grefenberg. In Erscheinung trat er als Minnesänger und Autor des Heldenepos „Wigalois, der Ritter mit dem Rade“: einer phantasievollen Learning-by-doing-Geschichte, wie sie im Hoch- und Spätmittelalter in Anlehnung an die Artussage entstanden.
Als Ritter gehörte Wirnt zur Upper Class, deren Tage in Gräfenberg im 14. Jh. gezählt waren. Die „Herren von Gräfenberg“ traten da nämlich in den Bürgerstand der Reichsstadt Nürnberg über und nahmen den Familiennamen „Graf“ an. Chunrat Graf, eine Persönlichkeit unter den Nürnbergern, erwarb für Gräfenberg das Marktrecht, eine Generation später erwirkte sein Schwiegersohn Berthold Haller das Stadtrecht.
Krieg und Verheerung verschonten auch Gräfenberg nicht. 1567 brannte das Städtchen komplett ab, weil ein Stallknecht einen brennenden Kienspan in einer Holzsäule vergessen hatte. Im 30-jährigen Krieg war 1632 ein besonders schlimmes Jahr. Und ein Gewitter mit infernalischem Wolkenbruch brachte sieben Tote und viele Verletzte. Die schrecklichen Folgen sind in einem Album festgehalten. Titel: „Abbildung der vorzüglichsten Ruinen, welche ein am 8. Junius 1778 Abends zwischen acht und neun Uhr zu Gräfenberg niedergegangener Wolkenbruch in dasiger Vorstadt veranlaßte.“ 1866 wurde ein wichtiger Waffenstillstand zwischen Österreich und Preußen im Hotel „Alte Post“ ausgehandelt. Daran erinnert das Gemälde an der Fassade des heutigen Hotels.
Sehenswert
- Ev. Dreieinigkeitskirche aus dem 13. Jh.
- Turmuhrenmuseum, zeigt 50 Uhren aus fünf Jahrhunderten, Kasberger Str. 16, Tel. 09192 8266, geöffnet April – Okt. Sa u. So 14 – 18 Uhr, www.turmuhren-graefenberg.de
Pilgerstellen
Pegnitz
- Ev. Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus
- Kath. Pfarramt Herz-Jesu und St. Marien
- Rathaus Bürgerzentrum
Elbersberg
- Kath. Pfarrkirche St. Jakobus
Pottenstein
- Fremdenverkehrsamt im Rathaus
- Kath. Kirche St. Bartholomäus
- Burg Pottenstein
Gößweinstein
- Kath. Pfarramt, Wallfahrtskirche Hl. Dreifaltigkeit
- Rathaus, Tourismusbüro
Obertrubach
- Kath. Pfarramt St. Laurentius
- Gemeindeamt Obertrubach
Hilpoltstein
Gräfenberg
- Fremdenverkehrsamt/ Stadtverwaltung
- Ev. Dreieinigkeitskirche
- Katholisches Pfarramt St. Bonifatius, Kloster Weisenohe