Mit dem Dillbergsender vor uns, zum Greifen nahe, kommen wir schließlich auf den Weg der Poesie und folgen der Markierung für die nächsten 4 km um den Dillberg. Rechts am Wegrand ist unsere erste Station, ein Glockenspiel: „In der Musik hat Gott den Menschen die Erinnerung an das verlorene Paradies hinterlassen“, steht da (Hildegard von Bingen). Ein paar Töne lassen wir zur Einstimmung erklingen, bevor wir uns mit der Markierung nach links wenden. (Wir kommen auf dem Weg der Poesie an vielen „Weitblickpunkten“ vorbei – und auch fast ganz hinauf … Wir besuchen alle Stationen und kommen zum Schluss gut 100 m rechts von hier wieder heraus.) Gut 250 m nach dem Verzweig geht es wieder mit links in einen Graspfad zum beschaulichen Bummeln auf dem Hochplateau – in vielen Kurven mit immer wieder anderen Blickwinkeln. Nach weiteren 800 m wendet sich der Pfad nach links zur nächsten Station: Platz nehmen, jeweils zu zweit auf einer Stuhlbank, und was Schönes von Theodor Fontane vorlesen lassen? Oder allein einen der zwei gegenüberliegenden Sitze nehmen, mit einer Brotzeit neben sich …
Der Weg führt an der Station direkt weiter in den lichten Wald, immer gut markiert . Nach gut 750 m geht ein interessanter Abstecher nach rechts (es sind nur 50 Meter) zu einem historischen Kalkofen, wieder restauriert und freigelegt – die Infotafel weiß mehr: So ist es erstaunlich, wozu man Kalk alles verwenden kann. Bergab weiter auf dem Schotterweg, nur wenige Minuten weiter, 12-mal Nachdenkliches und nicht unbedingt Bekanntes am Drehgestell: Alexander von Humboldt, Bertholt Brecht und Christian Morgenstern laden zum Verweilen ein. Danach geht’s nach rechts und in Serpentinen wieder auf den Dillberg hinauf. Der Blick nach Osten öffnet sich uns, wir erreichen den Ort Dillberg: Bettina von Arnim lässt uns auf diesem Hügel ihre Welt überschauen … Auf dem Teersträßchen weiter, immer wieder öffnen sich Aussichtsfenster nach Nordosten/Osten. Eine Burg über dem Neumarkter Talkessel ist zu erkennen, es ist die Burgruine Heinrichsbürg auf dem Heinsberg. Ein Bilderrahmen an der nächsten Station umschließt den Blick auf das 150 –200 Meter tiefer gelegene Tal der Vorderen Schwarzach mit den Orten Hausheim, Berg, Unterwall und Oberwall (von nah nach fern). Auf der anderen Straßenseite hinter der hochgestellten Rastbank verbirgt sich ein großer Spielplatz, wunderbar in das hügelige Gelände eingepasst. Auf dem Teersträßchen weiter, am Parkplatz vorbei und geradeaus weiter, nach dem Ortsendeschild rechts, mit ganz auf den Dillberg hinauf. Nach einer Rechtskurve: weite Ausblicke nach Südwesten. Nach links ein Stichweg zur einer Aussichtsbank. Von Rudolf Otto Wiemer ist hier zu lesen über den Schlaf der Larve, die Lust des Salamanders am Feuer … Ein paar Meter weiter, der nächste Stichweg, noch eine Bank, noch ein Bilderrahmen zum weiten Durchblicken: Am rechten Rand Oberferrieden, woher wir gekommen sind, dahinter Unterferrieden, ganz vorne liegt Buch, wohin wir zunächst gehen, dahinter Postbauer-Heng, unser Wanderziel, etwas ferner Pyrbaum, links daneben Seligenporten … Bei guter Fernsicht sind ganz im Nordwesten der Nürnberger BusinessTower, die Nürnberger Burg, eventuell sogar die Umrisse der Altstadt, gut 26 km entfernt, zu erkennen!