29. Februar 2012

VGN legt bei Fahr­gast­zahlen nochmals zu

Neue Fahr­gäste konnte der Ver­kehrs­ver­bund Groß­raum Nürn­berg (VGN) im Geschäftsjahr 2011 gewinnen. Mit 222,83 Mil­li­onen Fahrten, rund eine Mil­li­on mehr als im Jahr zuvor, hat der VGN das Rekordergebnis des Vorjahres nochmals leicht (0,5 Prozent) übertroffen. Deutliche Zuwächse verzeichnete der Verkehrsbund bei den Frei­zeittickets, den Tickets für Stu­den­ten sowie im Be­rufs­ver­kehr.

„Gerade bei den Pendlern möchten wir uns für die Treue bedanken“, versichert VGN-Ge­schäfts­füh­rer Jürgen Haasler.  „Viele von ihnen waren und sind noch von den Schwierigkeiten bei der S-Bahn, vor allem auf der S1, betroffen. Wir entschuldigen uns für dieses große Ärgernis. Im Sinne unserer Fahr­gäste setzen wir uns für eine weitere Verbesserung der Situation ein“, so Haasler weiter.

 

Zahl der Stammkunden wächst

Be­son­ders erfreulich ist der seit 2005 an­hal­tende Aufwärtstrend bei den JahresAbos. Allein beim klassischen JahresAbo stieg der Absatz um 7,7 Prozent. Im Schnitt wurden von allen Abos (JahresAbo, FirmenAbo, Abo 3, Abo 6) 3,5 Prozent mehr Tickets verkauft. Fast jeder fünfte Fahr­gast nutzt heute ein Abo des VGN. Diese positive Entwicklung wird begünstigt durch die noch immer gute Konjunkturlage und die stetig steigenden Spritpreise. Über das Jahr gesehen verteuerte sich Benzin 2011 um durch­schnitt­lich 8,3 Prozent, Dieselkraftstoff um 16,2 Prozent (Quelle: ADAC).

Als Folge der 2006 veränderten Preisstruktur bei den Zeit­kar­ten sind die Verkäufe der MobiCards (-5,5 Prozent) noch rückläufig. Der Anstieg bei den Abos (3,5 Prozent) sowie der per­sön­lichen Mo­nats­kar­te Solo 31 (33,7 Prozent) macht diesen Rückgang al­ler­dings mehr als wett: Rund 33.000 weniger verkauften MobiCards steht ein Plus von mehr als 49.000 per­sön­lichen Zeit­kar­ten gegenüber.

 

Milder De­zem­ber drückt das Ergebnis im Gelegenheitsverkehr

Gelegenheitskunden kauften im letzten Jahr mehr Einzelfahr­aus­weise und TagesTickets Plus, aber weniger Strei­fen­kar­ten und TagesTicket Solo. In Summe wurden in diesem Fahr­kar­tensegment 0,5 Prozent mehr Tickets verkauft. Wegen der un­ter­schied­lichen Nutzung der Tickets ergibt sich bei der Umrechnung in Fahrten ein Minus von 1,4 Prozent. Einen er­heb­lichen Einfluss auf das Ergebnis hatte der milde De­zem­ber, üblicherweise der Monat mit der höchsten Nachfrage. Im Vergleichsjahr 2010 wechselten im Winter bei schlechter Witterung viele Autofahrer auf die öf­fent­lichen Ver­kehrs­mit­tel. Das Ausbleiben dieses Effektes im vergangenen De­zem­ber drückte die Zahl der Fahrten mit Ein­zel­fahr­scheinen, Strei­fen­kar­ten und TagesTickets um 1,6 Prozent, bezogen auf das Ge­samtergebnis um 0,6 Prozent.

 
Frei­zeitverkehr boomt

Eine erfreuliche Bilanz zieht der VGN bei der Nachfrage im Frei­zeitverkehr. Der Renner im Sortiment ist das TagesTicket Plus, das 1,4 Mil­li­onen Mal gekauft wurde. Be­son­ders bei der ver­bund­weit gültigen Va­ri­an­te stieg der Absatz um 7,9 Prozent. Eben­falls beliebt ist das Bayern-Ticket, dessen Absatz im VGN um 4,9 Prozent stieg. Diese guten Ergebnisse dürften auch für Freude in den Frei­zeitregionen sorgen, die von der Vermarktung ihrer Ziele durch die zahl­reichen VGN-Frei­zeittipps profitieren. Der Tagestourismus stellt dort einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar.


Mehr Stu­den­ten befördert

Das Ergebnis im Aus­bil­dungs­ver­kehr ist be­son­ders vom Anstieg der Stu­den­tenzahlen ge­prägt. Der doppelte Abiturjahrgang sowie der Wegfall der Wehrpflicht führten zu einer starken Zunahme von Stu­die­renden. Darauf haben sich die Ver­kehrs­un­ter­neh­men recht­zei­tig mit einer Er­wei­te­rung ihrer Fahr­ten­an­gebote während der Vorlesungszeit eingestellt. Mit dem Start des Win­ter­se­mes­ters setzten die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft sowie die Erlanger Stadt­wer­ke (ESTW) zwischen Nürn­berg und Erlangen die zu­sätz­liche Expressbus­linie 30 S ein. In Erlangen haben die ESTW zudem die Bus­linien zwischen der In­nen­stadt und der Technischen Fakultät verstärkt. Mit Zusatzbussen fährt die BVB in Bayreuth während des Se­mes­ters im 5-Mi­nu­ten-Takt zur Uni­ver­si­tät. Ins­ge­samt hat 2011 die Zahl der Fahrten im Aus­bil­dungs­ver­kehr (Schüler, Aus­zu­bil­den­de, Stu­den­ten) um 1,9 Prozent zugenommen, die Fahrten mit Se­mes­ter­ti­ckets und Wert­mar­ken legten um 27 Prozent zu.


Demographischer Wandel macht sich bemerkbar

Sorge bereitet jedoch die Entwicklung der Schülerzahlen. Im Jahresdurchschnitt stagnierte die Zahl der Fahrten im Schülerverkehr, in der ersten Jahreshälfte nahm sie noch um zwei Prozent zu. Betrachtet man nur die Ergebnisse für die Monate Sep­tem­ber bis De­zem­ber, also das neue Schul­jahr, nehmen die Fahrten jedoch um 3,2 Prozent ab. Die Problematik sinkender Schülerzahlen als Folge des demographischen Wandels macht sich im VGN erstmals bemerkbar. Prognosen des VGN gehen von einem Rückgang der Schülerzahlen bis 2020 um fast 14 Prozent aus, die Land­kreise trifft es mit einer Abnahme um 18,5 Prozent. Vor allem für den ländlichen Raum kündigt sich damit eine heikle Entwicklung an, da hier der Schülerverkehr das Rückgrat des Fahr­ten­an­gebots darstellt. In einer prekären Situation befinden sich die Bus­un­ter­neh­men bereits heute. Bedingt durch den häufigeren Nach­mit­tagsunterricht müssen sie vielerorts zu­sätz­liche Fahrten anbieten. Die Einnahmen aus dem Fahr­kar­tenverkauf gehen bei rückläufigen Schülerzahlen jedoch bereits zurück. Zur Sicherung der Daseinsvorsorge für die Bevölkerung muss hier künftig verstärkt auf bedarfsgesteuerte Ver­kehrs­an­ge­bote gesetzt werden.


Tarifeinnahmen gestiegen

Die Tarifeinnahmen sind 2011 um 4,6 Prozent auf 267,41 Mil­li­onen Euro gestiegen. Darin enthalten ist die Anpassung der Fahr­preise um 3,08 Prozent zu Beginn des Jahres. Der Kostendeckungsgrad im VGN beträgt rund 54 Prozent.

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