His­to­rische Kirchenburgen und ma­le­rische Winzerstuben im Weinparadies

Steckbrief

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Informationen zur Wanderung

Thema Weinwanderung
Region Fränkisches Weinland
Linien 109 RE 10
Länge ca. 17 km
Dauer ca. 5 Std.

Bewertungen

Ge­samteindruck
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Landschaft
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Gastronomie
(1)
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An­spruch / Kondition
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Weg­be­schrei­bung
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Höhenprofil

Höhe in Metern, Wegstrecke in km
His­to­rische Kirchenburgen und ma­le­rische Winzerstuben im Weinparadies

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Vorwort

Vorwort

Weitblicke ins Weinland, in jedem Dorf eine Kirchenburg und zahl­reiche Winzerstuben! Unglaublich vielfältig ist das Frän­kische Weinland. Die Berge und Hügel, obgleich nicht be­son­ders hoch, schenken uns doch immer wieder andere Weitblicke in die urfrän­kische Weingenuss-Wanderwelt. Auf ab­wechs­lungs­reichen Wegen geht’s durch die his­to­rischen Orts­kerne mit ihren Kirchenburgen und Winzerstuben. Auch vergangenes Dorfleben wird dabei wieder lebendig, be­son­ders nachzuspüren im Kirchenburgmuseum Mönchsondheim. Unser Bocksbeutel-Express 109 verbindet die einzelnen Weinorte auf seiner Fahrtroute von Iphofen nach Uffenheim. So lässt sich die Wan­de­rung auch gut aufteilen – und es bleibt genug Zeit zum Einkehren, Anschauen und Genießen.

Natürlich können geübte Wanderer die 17 km auf einmal machen, aber es gibt so viel zu sehen, dass es sich lohnt, die Tour aufzuteilen, be­son­ders dann, wenn Sie nicht so lange Strecken am Stück wandern möchten.

Der Bocksbeutel-Express 109 fährt von Iphofen über Mönchsondheim, Weigenheim, Seinsheim, Bullenheim, nach Uffenheim und zurück: durchgehend vom 1. Mai bis zum 1. No­vem­ber, an Sams­tag, Sonn­tagen und Fei­er­tagen.

High­lights der Tour sind u.a.:

  • Kirchenburgmuseum Mönchsondheim
  • Hüttenheimer Kirchenburg und Tannenberg
  • Weinberg-Wandern im romantischen Weinparadies
  • Weinparadiesscheune

Karte

Karte

Wan­der­kar­te – Iphofen - Mönchsondheim - Hüttenheim - Tannenberg - Alter Steinbruch - Weinparadiesscheune - Seinsheim (10.04.2021)

Weg­be­schrei­bung

Weg­be­schrei­bung

Iphofen Bahn­hof
Aus­gangs­punkt der Wan­de­rung

Wir folgen keinen einheitlichen Markierungen, vielmehr sollen die schönstmöglichen Strecken Vorrang haben, und so gibt es auch einige unmarkierte Abschnitte, die be­son­ders gut beschrieben werden. Nicht alle Markierungen werden erwähnt.Wir folgen keinen einheitlichen Markierungen, vielmehr sollen die schönstmöglichen Strecken Vorrang haben, und so gibt es auch einige unmarkierte Abschnitte, die be­son­ders gut beschrieben werden. Nicht alle Markierungen werden erwähnt.

Etappe 1: Iphofen Bahn­hof RE 10– Mönchsondheim Haltestelle– Hüttenheim Haltestelle (8,5 km).
Kurz nach Iphofen öffnen sich auf der Anhöhe hinüber ins Breitbachtal die ersten Weitblicke. Das Kirchenburgmuseum Mönchsondheim ist ein Freiluftmuseum, eingebunden ins lebendige Dorfleben. Hüttenheim wartet mit einer weiteren imposanten Kirchenburg­an­lage auf, viele Winzerhöfe bieten sich zur Einkehr an.

Vom Bahn­hof Iphofen laufen wir, mit den Gleisen rechts von uns, auf dem Asphaltweg an allen Parkplätzen vorbei und folgen dem Sträßchen ent­lang der Gleise. Schließ­lich geht’s mit einer 180°-Rechtskurve durch die Bahn­un­ter­füh­rung hindurch, danach mit einer Linkskurve zur Kreu­zung und nach links in die „Alte Reichsstraße“. Am ersten Teerweg, nach gut 600 m, laufen wir mit Markierung (schwarze Kirche auf gelbem Grund) nach rechts. Der Teerweg macht nach gut 300 m eine Rechtskurve, wir gehen ge­ra­de­aus m. M. in einen schönen Graspfad, am Verzweig m. M. rechts, am nächsten Verzweig folgen wir m. M. ge­ra­de­aus dem doppelspurigen Erdpfad in eine Senke hinein.

Nun an einem kleinen Weinberg und an einem Jägerstand vorbei, danach ge­ra­de­aus über die Kreu­zung in den Grasweg m. M. zum nächsten Jägerstand mit Schild: „Be­tre­ten erlaubt!“.

Knauf-Museum Iphofen – Reliefsamm­lung der großen Kultur-Epochen
Meisterwerke des alten Ägypten, Mesopotamiens und Persiens, welt­be­rühmte Spitzenwerke griechischer und römischer Kunst und des alten Indien sind in meisterlichen Abformungen aus­ge­stellt. So bekommen Sie eine Ahnung von der Kunst der alten Weltkulturen, ohne weites Reisen. Die Abdrücke lassen die Griffigkeit einer Reliefwand oder Dreidimensionalität einer Statue erleben. Sie sehen nicht nur Abdrücke welt­be­rühmter Werke des klassischen Altertums, sondern auch die dem Europäer wenig bekannten Kulturen Altamerikas und der Osterinsel. Jährliche Hö­he­punkte sind die hochkarätigen Son­der­aus­stel­lungen, die in den modernen Räumen des Museums gezeigt werden.
Iphofen, Am Markt­platz
Geöffnet: Di.–Sa. von 10–17 Uhr, So. von 11–17 Uhr
Quelle und Infos: www.knauf-museum.de

Schön ist’s hier, eine Landschaft zum Malen – und es kommt noch besser: Jetzt wieder ansteigend, stoßen wir auf einen Teerweg mit Doppelkreu­zung – und unvermutet wunderbarem Weitblick!

Ge­ra­de­aus über beide Kreu­zungen mit Markierung Rich­tung Mönchsondheim und auf dem Teerweg mit Radweg­wei­ser zwischen zwei Weinbergen immer ge­ra­de­aus hinunter bis ins Breitbachtal, dort mit Radweg­wei­ser Mönchsondheim, 1,6 km nach links.

Gips-Abbau bei Hüttenheim
Gips wird in der ganzen Gegend abgebaut, wir kommen hinter Hüttenheim sogar direkt an einem Anhydrit-Bergwerk vorbei. Abgebaut werden dort Anhydrit und Gips, die zusammen in 4 m dicken Schichten des Gipskeupers vorkommen. Anhydrit ist in Pulverform Bestandteil von Zement und wird auch bei der Produktion von Schwefelsäure und Porenbeton eingesetzt. Das Bergwerk ist Betriebsgelände und nicht zu be­tre­ten. Auch keine Besichtigung möglich. Was man mit Gips sonst noch Schönes anfangen kann, zeigt das Knauf-Museum Iphofen. (Wer nur Etappe 1 wandern möchte, hat Zeit dafür. Oder Sie kommen ein­fach noch einmal.)

Nach links, in unserer Laufrich­tung, kommt nach 300 m die Vogtsmühle, schon 1471 bekannt und bis Ende der 1960er-Jahre in Betrieb. Die Mühle verfiel nach dem Dreißigjährigen Krieg, wurde aber um 1700 wieder instand gesetzt und erhielt dabei einen weiteren Mühlgang. Ab 1800 gab es zudem noch einen Gipsgang, denn die Gegend ist ja reich an Gips. Gipssteine wurden zur Verwendung als Bau- oder Düngegips vermahlen. Im Kirchenburgmuseum Mönchsondheim, unserem nächsten Ort, ist ein Teil der Aus­stel­lung den his­to­rischen Mühlen gewidmet.

Mühlen im Breitbachtal
Das enge, gefällreiche Breitbachtal ist voll von alten Mühlen, denn früher wurde hier nicht nur Wein, sondern auch sehr viel Getreide angebaut. Die zahl­reichen kleinen Mühlen liegen, wie allgemein üblich, nicht direkt am natürlichen Hauptwasserlauf, dem Breitbach, sondern an einer Art abgezweigtem künstlichen Kanal, dem Mühlgraben oder Mühlbach. In Rich­tung Willanzheim (erkennbar an der ockerfarbenen Kirche – rechts und entgegen unserer Laufrich­tung) kommen in kurzen Abständen gleich vier Mühlen: die von hier zu sehende Domherrenmühle, die Weidenmühle, die Hagenmühle und die Zapfenmühle.
Quelle: www.willanzheim.de/tourismus/wandern-radeln/w2-muehlenweg.html

An der Vogtsmühle, mit einem Mühlstein als Brotzeittisch, halten wir uns rechts, mit Radweg­wei­ser Mönchsondheim, 1,4 km. Gut 300 m danach ver­las­sen wir das Teersträßchen nach der Linkskurve nach links über eine breite Holzbrücke. Achtung! Unmittelbar nach der Brücke geht’s mit Markierung Steigerwald Panoramaweg Steigerwald-Panoramaweg (nur aus der Ge­gen­rich­tung zu sehen) gleich wieder nach rechts und auf dem Graspfad durch den schönen Wiesengrund.

Der Weg folgt dem Bachlauf mit seinen zahl­reichen Kopfweiden und stößt auf einen Teerweg. Hier, noch vor dem Park­platz des Kirchenburgmuseums Mönchsondheim , biegen wir m. M. Steigerwald Panoramaweg nach rechts in den Graspfad ab, nach dem Bachbrücklein nach links auf den Schotterweg m. M. Steigerwald Panoramaweg und im Rechtsbogen hinauf zum Vogtsmühlenweg, dort wieder links m. M. Steigerwald Panoramaweg und geradewegs hinab zur Hauptstraße.

An der Hauptstraße mit Weg­wei­ser Kirchenburg rechts, am linksseitigen Hofladen sowie an der Haltestelle Bocksbeutel-Express-Hal­te­stel­le Gast­haus Krone vorbei. (Alkoholfreie Getränke können an der Kasse des Kirchenburgmuseums gekauft werden.)

Kirchenburgmuseum Mönchsondheim
Das Kirchenburgmuseum ist ein Freilandmuseum der besonderen Art und einzigartig in Bayern: es ist Teil einer lebendigen Dorfgemeinschaft. Alle his­to­rischen Gebäude stehen „in-situ“ an ihrem Original-Stand­ort und sind seit Jahrhunderten eng mit dem Dorfleben verwoben. Auf kurzen Wegen wird hier der mainfrän­kische Dorfalltag anno dazumal lebendig. Rund um die alte Linde am Dorfplatz gruppieren sich die Kirchenburg mit Pfarrkirche und Vorratsgaden, das ehemalige Rathaus, die Bäckerei und Posthilfsstelle, ein Krämerladen, das his­to­rische Gast­haus „Zum Schwarzen Adler“ mit Kegelbahn und Kräutergarten sowie ein Kleinbauernhof. Se­hens­wert sind auch die Milchsammelstelle, eine genossenschaftliche Gefrieranlage sowie die beiden Schulmuseen aus un­ter­schied­lichen Zeiten: eine Schulstube mit Lehrerwohnung im Torhaus, die das ländliche Schulwesen um 1800 präsentiert, sowie ein his­to­risches Klassenzimmer im Schulgebäude aus dem Jahre 1927. Ein High­light ist die archäologische Grabungsstelle „archäosuntheim“, die eine Besiedelung Mönchsondheims bis in die Jungsteinzeit nach­weist.

Einen Besuch wert sind auch die Aus­stel­lungen zu altem dörflichen Handwerk und land­wirt­schaft­lichen Geräten mit vielen Exponaten. Die Entstehung eines Dorfes, der frän­kische Weinbau oder his­to­rische Kirchenburgen werden in all ihren Facetten gezeigt. Zudem gibt es regelmäßig wechselnde Son­der­aus­stel­lungen. In­te­res­sante Themenführungen, Aktivprogramme oder Museumsfeste, die rund ums Jahr stattfinden, ergänzen das vielfältige An­ge­bot.
Geöffnet: Mitte März–31.Okt., Di.–So. u. Fei­er­tag von 10–18 Uhr; 1. Nov.– 1. Advent, Sa. u. So. von 10–16 Uhr, www.kirchenburgmuseum.de oder Tel. 09326 1224

Danach nach rechts hinauf zur Kirchenburg. Am besten nehmen Sie sich etwas Zeit für das sehr lohnenswerte Museum. Nach der Besichtigung geht es mit dem Torbogeneingang auf der rechten Seite von uns weiter.

Wir folgen von Mönchsondheim nach Hüttenheim weiterhin der Markierung Steigerwald Panoramaweg Steigerwald-Panoramaweg. Er geht vom Eingang des Kirchburgmuseums noch an anderen Gebäuden des Freiluftmuseumgeländes vorbei: Links ist das Rathaus, rechts ums Eck auf der rechten Seite die alte Schule.

Unser Weg geht am Verzweig bei der alten Schule nach links hinauf und m. M. Steigerwald Panoramaweg am Querweg rechts. Nach 100 m, am nächsten Verzweig m. M. Steigerwald Panoramaweg spitzwinklig nach links oben, noch ein paar Hö­hen­me­ter und wieder ein Panoramablick! Wir sind nun auf freiem Feld, am Plattenweg geht’s m. M. Steigerwald Panoramaweg rechts, wir folgen immer der Markierung.

Schließ­lich liegt Hüttenheim vor uns, dahinter der aussichtsreiche Tannenberg, von Weinstöcken stilistisch ge­prägt. Nachher geht’s rauf! Wir stoßen auf die Orts­ver­bin­dungs­stra­ße von Mönchsondheim her, queren diese und laufen nun m. M. Steigerwald Panoramaweg auf dem Graspfad links der Straße weiter. Kurz vor Hüttenheim vor dem Zaun m. M. Steigerwald Panoramaweg links ab, darauf rechts und ge­ra­de­aus über den Querweg – mit tollem Blick über den Ort und auf den Tannenberg.

Die Markierung führt uns hinunter zur Hauptstraße. Dort laufen wir aber ohne Markierung in den se­hens­werten Ort, der „natürlich“ auch eine Kirchenburg mit Gaden hat, die – wie ursprünglich – privat genutzt werden.

An der Hauptstraße o. M. rechts, nach 70 m am nächsten Abzweig (Haus-Nr. 87–51) links, nach ca. 30 m, vor dem Weingut Greulich „Ebracher Hof“, gleich wieder rechts (Haus-Nr. 56–62).

Wir kommen an der katholischen Kirche St. Johannes der Täufer (auf der linken Seite, au­ßer­halb der Kirchenburg) vorbei – hinter dem schmiedeeisernen Tor verbirgt sich eine der stilreinsten neugotischen Kirchen Bayerns.

Ge­ra­de­aus weiter stoßen wir an der Staatsstraße schließ­lich auf den Landgasthof May und die Haltestelle des Bocksbeutel-Express.

Hier endet unsere 1. Etappe und Sie können die Tour bei­spiels­wei­se hier beenden oder in Hüttenheim noch etwas ver­wei­len mit einem ausführlichen Ortsrund­gang.

Hüttenheim Markt­platz
Rück­fahr­mög­lich­keiten
Fachwerk Hüttenheim (26.09.2021, Andrea Gaspar-Klein © VGN GmbH)

Etappe 2: Hüttenheim 109 – Tannenberg – Alter Steinbruch - Weinparadiesscheune - Seinsheim 109(8,5 km)

Von Hüttenheim am Judenfriedhof vorbei und hinauf auf den Tannenberg! Schon der Weg dorthin ist ein Aussichtshigh­light, der Tannenberg ist zudem rundherum an den Hängen in allen Himmelsrich­tungen mit Weinstöcken bewachsen. Weiter geht’s, immer aussichtsreich, hinüber zur Panorama- Nordwest-Terrasse des Bullenheimer Berges und mit einem Schlenkerer über den Seinsheimer Alten Steinbruch, wo Weine aus dem Weinparadies ausgeschenkt werden. Damit nicht genug: Auch Seinsheim hat seine besondere Kirchenburg – und auch dort laden Winzerstuben zum stilgerechten Ab­schluss der Tour ein.

Wir gehen zum Etappenstart durch den steinernen Torbogen, direkt bei der Bocksbeutel-Express-Haltestelle, und in die Kirchenburg­an­lage hinein.

Kirchenburg Hüttenheim
30 Gaden, teils mehrstöckig und auch noch unterkellert, umgeben die evang.-luth. Pfarrkirche. Mehr als 2000 qm ist die ganze Anlage groß, die Mauer drum herum 5 m hoch. Leider war das nötig im Mittelalter, einer Zeit, in der man immer mit bewaffneten Konflikten rechnen musste, denn die Herrschaftsverhältnisse waren kompliziert und die Hüttenheimer hatten jahr­hun­der­te­lang mehrere Grundherren. Diese Kirchenburg ist eine der bester­hal­tenen in ganz Franken und auch die größte frän­kische Gadenkirchenburg. Ebenso ge­hö­ren die Fachwerkwände aus dem 14. Jh. zu den ältesten im ländlichen Franken. Die evangelische Kirche heißt auch St. Johannes – genau wie die katholische, nur wenige Meter entfernt, au­ßer­halb der Mauern.

Genutzt wurden die Speicherhäuser und Gewölbekeller von den bäuerlichen Be­trie­ben für Wein und Feldfrüchte bis ins 20. Jh. Dann brauchten auch die Hüttenheimer mehr Platz für moderne Arbeitsgeräte und wachsende Erntemengen, weshalb das Torhaus, ebenso wie baufällige Aufstockungen, abgetragen wurde. In den 1960ern, als die Gaden kaum noch genutzt wurden, diskutierte man einen Abriss, der zum Glück unterblieb. Die ganze Anlage wurde saniert – und präsentiert sich heutzutage als Schmuckstück! Besondere Kennzeichen sind die vielen Kellerhälse. Das sind Kelleraufgänge, die erst später zur Vergrößerung des Kellerraumes gebaut wurden. Vielerlei Steine wurden verbaut: Die weißgrauen Schichten stammen vom Gipsstein aus der Umgebung, ebenso wie der Muschelkalk und der gelbe Sandstein. Infotafel erklären noch mehr.

Im Mai findet der Kirchenburgmarkt statt und im Au­gust das Kirchenburgweinfest! Mehr zu Führungen, Ku­li­na­rischen Dorfspa­zier­gän­gen, Markt­platzfest und anderen Ver­an­stal­tungen sowie einen ausführlichen Dorfspa­zier­gang als PDF-Download finden Sie unter:  www.willanzheim.de/tourismus/weinort-huettenheim/dorfspa­zier­gang.html

Nach der Besichtigung geht unser Weg durch den kleinen Durchgang in der hinteren rechten Ecke und wieder zum Ebracher Hof. Dort an der Querstraße rechts bergab, mit Blick zwischen den Häusern auf unser nächstes Ziel, den Tannenberg. Weitere Winzerhöfe (mit Ein­kehr­mög­lich­keit am Wo­chen­en­de) finden Sie hier, dazu Fe­ri­en­woh­nungen und eine Töpferei. Bergab geht’s durch die schöne typische Weinortstraße, an der Querstraße folgen wir der Markierung H1/H2 (gelb/schwarz) nach links.

170 m weiter, kurz vor Ortsende noch einmal nach links (Haus-Nr. 75–85). Immer ge­ra­de­aus, der Teerweg wird zum Schotterweg, wir stoßen auf ein Teersträßchen, hier m. M. Steigerwald Panoramaweg nach rechts und am Teich vorbei. Gegenüber lädt das Kneippbecken an der Neuwiesenquelle zur Erfrischung ein. Unmittelbar nach dem Teich rechts und m. M. Steigerwald Panoramaweg gleich wieder links. Am Querweg links, beim nächsten Verzweig o. M. den Teerweg rechts nehmen, denn wir wollen ganz hinauf auf den Tannenberg und zum Gipfelkreuz.

Am nächsten Abzweig ge­ra­de­aus in den Gitterpflasterweg mit der Rechtskurve und weiter hinauf. An der nächsten Kreu­zung lässt uns ein Abstecher nach links von oben auf den ehemaligen Judenfriedhof blicken, dazu gibt’s einen wunderbaren Rundumblick.

Zurück zur Kreu­zung und mit Weg­wei­ser Tannenberg, 0,8 km an einer Hütte vorbei, am Abzweig mit Weg­wei­ser Tannenberg, 0,7 km nach links und steil und steinig hinauf.

Der Hüttenheimer Tannenberg
Der Weinbau ist in Hüttenheim bereits seit 1199 urkundlich belegt, aber die Reben wachsen nur am Tannenberg. Schwere Gipskeuperböden verleihen den Weinen eine besondere mineralische Note, aber auch leichterer, kiesiger Untergrund kommt vor.

Nord- und Süd-, Ost- und Westweinlagen gibt es um den Tannenberg herum; genauso wie Flach- und Steillagen, was ihn zu einem vielseitigen und bestens genutzten Weinberg macht. Vielfalt spiegelt sich auch in den Rebsorten wider: Scheurebe und Silvaner, Müller-Thurgau und Riesling und Weißburgunder, rote Sorten wie Spätburgunder, Dornfelder, Domina und Regent. Auch Goldmuskateller wächst hier – und natürlich der bekannte Bacchus. Prosit!
Quelle: www.willanzheim.de/tourismus/weinort-huettenheim/tannenberg.html

Tannenberg (12.10.2020, U. Büscher © VGN GmbH)

Am nächsten Abzweig ge­ra­de­aus, am übernächsten mit Markierung H2 (schwarz/gelb) rechts. Es folgen mehrere Abzweige, wir folgen jetzt der Markierung H2, die uns zum Gipfelkreuz mit Brotzeitbank führt, danach das Gipfelplateau gegen den Uhr­zei­ger­sinn umrundet und schließ­lich wieder bergab führt. An der Ein­mün­dung mit Markierung "Traum-Runde" nach rechts und auf dem Grasweg zwischen den Weinstöcken hinab. Es kommt vorne eine Brotzeitbank in Traumlage mit Traumblick, hier m. M. "TraumRunde" nach links und steil nach unten.

Wir folgen nun der Markierung TraumRunde bis zum „Bergbrünnlein“, kurz vor Seinsheim. Unten m. M. rechts, am Verzweig gleich danach m. M. links. An der Kreu­zung m. M. ge­ra­de­aus in den unbefestigten Weg, am Querweg rechts in den schönen Grasweg, Weg­wei­ser Aussicht alter Steinbruch, 1,8 km – Weinparadies-Scheune, 2,5 km. Der Grasweg geht bergab und stößt im Rechtsbogen auf einen Schotterweg, dann am Teerquerweg links (Weg­wei­ser TraumRunde eventuell von Blättern verdeckt, Radweg­wei­ser folgen).

Es geht an einer Unterstands-Infohütte vorbei, mit Infos auch über das Bergwerk „Alter Steinbruch“, an dem wir gleich m. M. TraumRunde vorbeikommen. An der Ein­mün­dung (von rechts unten) ge­ra­de­aus, nach 150 m bei der rot-weißen Schranke m. M. TraumRunde nach links und auf einem schmalen Pfad nach oben. Der Anstieg wird mit einer Aussicht und glattgeschliffenen Felsen am Alten Steinbruch belohnt!

Talweg-Al­ter­na­ti­ve
Wer nicht mehr zum Alten Steinbruch hinauf möchte, kommt auch ge­ra­de­aus zur Weinparadiesscheune, versäumt aber was. Nach 400 m Talweg treffen sich die beiden Wege wieder. In den Serpentinen hinauf, immer der Markierung TraumRunde folgen: Am breiten Querweg geht’s für 160 m nach rechts, dann wieder m. M. rechts ab in den schmalen Weg und kurvenreich um den Alten Steinbruch im Kunigundenwald herum. Vorne an der Aussichtskante ein Prachtblick mit Orts-Infotafeln!

Der Kunigundenwald
Vor 180-200 Mil­li­onen Jahren war Süddeutschland von einem relativ flachen Meer bedeckt. Muscheln, Schnecken und auch schon die ersten Lungenfische tummelten sich hier. Aus dem Kalkschlamm mit den meterdick angehäuften Schalentrümmern ist der Muschelkalk entstanden. Wärmer als heutzutage war es und auch niederschlagsärmer, so dass das Meerwasser verdunstete. Dabei konzentrierten sich die gelösten Salze oder sie wurden als Gips-Anhydrit (Gips ohne Wasseranteil) abgeschieden. Das Flachmeer verlandete schließ­lich, wobei flache Inseln entstanden und an den feuchten Ufern baumhohe Schachtelhalme, Farne und auch Palmen wuchsen, auf trockenerem Boden schossen stattdessen Nadelbäume empor. Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Kunigundenwald

Die Kunigundenkapelle
Ganz in der Nähe, weniger als 1 km entfernt, ist die se­hens­werte Ruine der Kunigundenkapelle.

Kunigundenkapelle (12.10.2020, U. Büscher © VGN GmbH)

Weiter geht’s, wir passieren einen erstaunlich glatt geschliffenen Felsen, mit Steinbank davor. Es geht steil wieder runter und wir stoßen wieder auf den Teerweg, einen Panoramaweg par excellence! Nach links sind es noch 300 m bis zum Abzweig nach Seinsheim, hier geht’s (nachher) rechts hinunter. Kaum jemand möchte wohl die Einkehr bei der Weinparadiesscheune, 100 m weiter vorne (als Abstecher), auslassen.

In der Weinparadiesscheune (26.09.2021, Andrea Gaspar-Klein © VGN GmbH)

Die Weinparadiesscheune
Wenn die Weinparadiesfahne weht, hat sie offen. Drinnen und draußen kann man sitzen – übrigens genau auf der Grenze zwischen Unter- und Mit­tel­fran­ken – und zahl­reiche heimische Weine zusammen mit dem herrlichen Panorama genießen: bei günstiger Witterung sogar bis zu der Rhön und dem Vogelsberg im Taunus. Die Sonne geht zuweilen blutrot am Horizont unter, mediterrane Urlaubsstimmung vereint sich mit sonnenverwöhntem Frankenwein. Rund ums Jahr ist zu un­ter­schied­lichen Zeiten geöffnet, bei geschlossener Schneedecke bleibt die Scheune eventuell geschlossen. Ausgeschenkt werden die Weine vieler ver­schie­dener Winzer aus allen Weinparadies-Orten, ein um­fang­reiches An­ge­bot zur ge­mein­samen Verkostung mit dazu passenden Speisen. Aktuelle Öffn­ungs­zeiten und Infos: Weinparadies 1, Tel. 09339 989680
www.weinparadies-scheune.de

Zurück zum Abzweig nach Seinsheim, dem Weg­wei­ser Bergbrünnlein, 0,6 km und der Markierung Traumrunde folgen, zunächst bergab, dann rechts mit Weg­wei­ser Bergbrünnlein, 0,3 km. Nach dem Bergbrünnlein (mit Infohütte Seinsheim) am nächsten Abzweig links, Radweg­wei­ser Seinsheim, 2,3 km. Es geht am Wanderpark­platz vorbei, am Verzweig mit Radweg­wei­ser links. Nach der Wegkreu­zung mit der dunklen Holzbank, eingraviert „Kirchengaden Seinsheim“, ist schräg links drüben ein kleiner Landschaftssee, vorerst aber nur ein „Holzkasten“ auf der Anhöhe sichtbar. Wir laufen über die Wiese hinüber zum „Holzkasten“, der sich als Insektenhotel entpuppt, und weiter an einer Holzbank vorbei, zur linken Seite des Sees (= im Uhr­zei­ger­sinn um den See).

Auf dem kleinen Pfad geht’s nun sehr schön am See ent­lang und an einem Spielplatz vorbei. Angebrachte Tafeln informieren über den Seinsheimer Baumhoroskopweg. Am Teerweg vorne, leicht links versetzt, ge­ra­de­aus weiter und mit Radweg­wei­ser Seinsheim, 0,4 km in den Ort hinein: ge­ra­de­aus am Bach ent­lang, über die Bachbrücke und rechts des Baches weiter zur gepflasterten Straße, dort rechts und auf den Kirchturm zu. Außen an der Kirchenburgmauer, gegenüber der linksseitigen Bäckerei, ist ein kleiner Raum mit Rundbogeneingang in die Mauer einlassen, eine ehemalige Gefängniszelle! Über die Treppe daneben hinauf, lohnt sich ein Blick ins Innere der Kirchenburg­an­lage.

Kirchenburg Seinsheim
Fast kein Ort ohne Kirchenburg, restauriert hat man die meisten und wiedererweckt aus ihrem Schattendasein als wertvolle kulturelle Schätze. Unterfranken ist das Land der Gadenkirchenburgen. Die so­ge­nannten Gaden sind mehrstöckige Kirchhäuser aus Fachwerk und Stein. Hier in Seinsheim befinden sich die Gaden samt ihrer geräumigen Keller in Privatbesitz und wurden in­ner­halb einer Interessengemeinschaft wieder instand gesetzt. Sogar die Kirche St. Peter und Paul ist unterkellert, ein langer Gang unter der Kirche verbindet die einzelnen Keller miteinander. Heute noch lagern darin Vorräte, seien es Kartoffeln oder edler Wein. Es gibt geführte Besichtigungen.

Die Kirchenburg stammt aus dem 15. Jh. Und besteht heute noch aus 17 Gadenhäusern mit Keller. Durch das Geschlecht der Herren von Seinsheim/Schwarzenberg erhielt der Ort eine Befestigung mit Toren und das Markt- und Stadtrecht. Die Kirche mit ihrer Barockausstattung aus dem 19. Jahrhundert überstand die Bombardierung 1945 ohne größere Zerstörung und ist meistens geöffnet. „Besondere Trauorte“: In der ge­mein­deeigenen „Marktgade“ können Sie den Bund fürs Leben schließen. Hier finden auch ver­schie­dene Kulturver­an­stal­tungen statt.
Quelle und Näheres zur Innenausstattung aus der Neorenaissance: de.wikipedia.org/wiki/St._Peter_und_Paul_(Seinsheim)

Wieder zurück am Rundbogeneingang, laufen wir gegen den Uhr­zei­ger­sinn ums Eck und außen an der Kirchenburgmauer ent­lang, denn da gibt’s noch etwas Besonderes: die kleinste Brauerei Unterfrankens. Die Öffn­ungs­zeiten er­fah­ren Sie unter: www.seinsheimer-kellerbier.de

Vorne an der Schwarzenbergstraße nach links und an der Hauptstraße nach rechts, hier befindet sich für Ihre Rück­fahrt die Bocksbeutel-Express-Haltestelle  Seinsheim, Am Oberen Tor.

Seinsheim Am Oberen Tor
Rück­fahr­mög­lich­keiten

Markierungen: Stadt Iphofen, Markt Seinsheim, Markt Willanzheim, Weinparadies Franken

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Weigenheim - Kapellberg - Marbacher See - Ruine Hohenlandsberg - Schlossmühle - Reusch
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Einkehren

Einkehren

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Einkehren Mönchsondheim (28.04.2021, VGN © VGN GmbH)
Einkehren Hüttenheim (28.04.2021, VGN © VGN GmbH)
Einkehren Seinsheim (28.04.2021, VGN © VGN GmbH)

Kommentare

Kommentare

25. August 2021 19:11 Uhr, Buschenwanderer, Coburg

Die Aussicht am alten Steinbruch war durch hohes Buschwerk leider eingeschränkt. Trotzdem ein schönes Plätzchen mit Rastbank.

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